Leipziger Kletterschule
Lage:
In der Nähe von Brandis innnerhalb des Landschaftsschutzgebietes Naunhofer Forst befinden sich Am Kohlenberg (178m ü.NN) zwei ehemalige Steinbrüche, in denen einmal Granitporphyr abgebaut wurde. Dieses Gestein gilt als sehr hart, kantig und ist zum größten Teil sehr fest.
Geschichte:
Die ersten bekannten Erschließungen im Ostbruch datieren aus dem Jahr 1919. Die Felsen, in den als „Leipziger Kletterschule“ bekannten Steinbrüchen, dienten den Lokals als Trainingsgebiet für Touren ins Hochgebirge, aber auch als Vorbereitung für Klettertouren ins Elbsandsteingebirge. Als besonders aktiv in dieser Zeit galten hierbei die Kletterer Felix Simon, Richart Voigtländer und Walter Kießig.
Durch die zeitweilige Sperrung des Ostbruches im zweiten Weltkrieg war ein Klettern hier nicht möglich, so dass viele neue Wege im Westbruch am Kohlenberg durch die Kletterer Walter Krug, Herbert Kögel (ab ca. 1939) und später auch Max Dathe (1952 – 1965) eröffnet wurden.
Leider führte ein langsames Ansteigen des Wasserspiegels zur Sperrung einer Anzahl von Wegen. Wegbegradigungen und die weitere Erschließung einiger schwieriger Wege vollzogen sich bis etwa gegen 1989.
Heutzutage sind fast alle Routen bestens abgesichert. Sie wurden mit Umlenkpunkten versehen, von denen auch unbedingt abzuseilen ist!
Der Ostbruch ist als perfekt eingerichteter Klettergarten zu betrachten. Während man in den Westbruch nur durch Abseilen zu den Einstiegen gelangt.
Zur Beachtung:
- In beiden Brüchen ist die Verwendung von Magnesia strengstens untersagt!
- Im Ostbruch dürfen keine Erstbegehungen mehr durchgeführt werden!
Ostbruch - Kohlenberg:
Zugang:
Vom Bahnhof in Brandis ca. 200 Meter Straße Richtung Osten folgen. Nach rechts abbiegen (Bahnübergang!) und Straße nach Süden folgen (an gr. Einkaufszentrum vorbei!) bis zum Waldrand (Parkmöglichkeiten für Pkw’s). Den Weg links zur Kleingartenanlage einschlagend und dann rechts in den Bruch gehen.
Wichtig:
- Nicht über Toprope-Haken aussteigen!
- Striktes Magnesiaverbot!
- Feuer nur mit Genemigung der Gemeinde Branis erlaubt!
Kletterei:
Insgesamt stehen im Ostbruch 34 Routen mit Schwierigkeiten (1 bis 8 UIAA) zur Verfügung – etwas für Anfänger und Profis. Die meisten Routen sind technisch anspruchsvoll, meist liegend mit einer Schlüsselstelle. Bis auf wenige Ausnahmen ist „Exen-klinken“ (mit Bohrhaken eingebohrt) möglich. Es sind ausgesprochen schöne Routen dabei. Einige Routen sind sehr kraftraubend und technisch sehr schwer zu klettern. In allen Routen, auch in technisch anspruchsvollen, ist der Einsatz von Magnesia strikt verboten!
Weiterhin ist zu erwähnen, dass sich das Areal für Familien mit Kindern eignet, da für halbwegs kreative Kinder ein Zeitvertreib zu finden ist (Baum- und Buschwerk, Sand, Wasser, etc.).
Westbruch - Kohlenberg:
Zugang:
Von der Autobahnabfahrt „Naunhof“ die Straße in Richtung Brandis. Am Ortseingang von Beucha biegt man an einer Informationstafel kurz rechts ab, dann sofort wieder links die schmale Straße an Gartengrundstücken entlang (ca. 1km), bis der Westbruch rechterhand sichtbar wird. (Parkmöglichkeiten gibt es an einem Wegweiser). Zu den Einstiegen der Kletterrouten den Weg weiter in Richtung Kohlenberg folgen und dann nach links in den Bruch absteigen oder besser abseilen.
Wichtig:
- Nicht über Toprope-Haken aussteigen!
- Striktes Magnesiaverbot!
- nur die Abseilpunkte nutzen, um zu den Einstiegen abzuseilen
- Kinder am Bruchrand nicht unbeaufsichtigt lassen (Absturzgefahr)
- Helm beim Klettern empfehlenswert (Steinschlaggefahr)
Kletterei:
Es gibt 9 Abseilstellen, nummeriert von „A“ bis „I“ in den Bruch. Von dessen Wandfuß starten die ca. 45 Routen, deren Schwierigkeitsgrade zwischen 3 und 7 UIAA liegen. Die Routen sind mit Bohrhaken und zum Teil Fichtelhaken gesichert. Ein Satz Klemmkeile/Friends sorgt für zusätzliche Sicherheit. Ein Steinschlaghelm ist zu empfehlen. Es liegt vorwiegend Wandkletterei an Leisten vor.