Zwei Tage und zwei Nächte wollten wir auf der Saale unterwegs sein. Für den Start bot sich der Saalbahnhof von Jena am besten an. Am Freitagabend fahren wir noch eine Stunde und sind dann schon am ersten Übernachtungsplatz. Es ist eine Überflutungsrinne an einem Wehr und für unsere vielen Zelte gut geeignet. Wir sitzen bis weit in die Nacht zusammen.
Sonnabend. Die Saale hatte für die vielen Geröllbänke und Stromschnellen genügend Wasser. Elf Jahre ist es her, als wir das letzte Mal hier waren. Jetzt gibt es auch mal eine Treppe am Wehr. Vor Kösen brodelt es am Horizont. Das Anlanden im Mühlgraben des Gradierwerkes ist schwierig. Das Wasser hat eine satte Strömung. Wir schaffen es noch rechtzeitig zur Eisdiele am Wehr. Eine Stunde später ist der Regen vorbei. Wir haben es nicht mehr weit. In Höhe Schulpforta finden wir einen Platz zum Schlafen. Der Kuckuck hatte über unseren Köpfen sein Quartier und der Maulwurf wollte ausgerechnet unterm Zelt rauskrabbeln.
Sonntag. Ein schöner Tag. Viele Tiere sehen wir, auch Eisvögel und Spuren von Bibern. Der Schleusenwärter der ersten Schleuse hat eigentlich Mittag und schleust uns trotzdem. Wir hätten eine Stunde warten müssen. Am zeitigen Nachmittag sind wir in Leißling. Hier haben wir den Bahnanschluß, der uns nach Jena zurück bringt. Und dann ist da noch die Deutsche Bahn. Über Wortschöpfungen derselben oder deren Fahrscheinautomaten konnte schon viel berichtet werden. Der Automat war auch hier kaputt, aber die Schaffnerin war besonders nett. Der Automat hätte den doppelten Fahrpreis verlangt. Wir fuhren mit einem „Hopper-Ticket“.