Kurzfristig von Hochtour nach Felsklettern umgeplant, ging die diesjährige Alpenfahrt statt nach Chamonix in die Dolomiten. Hier hing in König Laurins Rosengarten noch ein alter (Wetter-)Sack :-). Als idealen Ausgangspunkt für die geplante Besteigung der Vajolettürme hatten wir uns für die Gartlhütte entschieden und wurden nicht enttäuscht. Der kurze Weg zu den Einstiegen, eine trotz Haupturlaubszeit erstaunlich leere Hütte und die dufte Betreuung durch die Hüttenmädelz schafften beste Voraussetzungen für entspannte Klettereien. Das Wetter spielte gut mit und so gelang uns nach der Besteigung der Rosengartenspitze am Anreisetag an den beiden folgenden Tagen die Besteigung aller drei Türme. Da diesmal mit Helmar, Holm und Olaf nur Vorsteiger mit waren, blieb für jeden ein Gipfel 😉 … und alle machten ihre Sache hervorragend! Erstaunt waren wir trotzdem immer wieder, was die hier für UIAA-4 so alles wissen wollen :-o.
Wie angekündigt schlug das Wetter danach um und wir mussten am letzten Abend erleben, wie schnell mitten im Sommer die Berge ringsum weiß werden können. Zum Glück erwischten wir am nächsten Früh eine kurze Regenpause, da wir zurück noch einmal über den Santnerpaßklettersteig mussten. Auf der Fahrt nach Cortina und weiter nach Misurina zu unserem zweiten Kletterziel, den Drei Zinnen, störte das dann nicht weiter. Allerdings sollte die Wettervorhersage nicht mehr besser werden, obwohl wir wenigstens noch auf einen Tourentag gehofft hatten.
So sah uns der Donnerstag auf Extrem-Sightseeing-Tour rund um die Drei Zinnen, von Hütte zu Hütte. Nicht verpassen sollte man auf dieser Runde den Besuch der Langalm direkt unter den Nordwänden. Der Joghurt ist einfach köstlich :-). Wie unsicher die Vorhersage war, zeigte sich abends an unseren stark geröteten Gesichtern, mit soviel Sonne hatten wir einfach nicht gerechnet ;-). Andere auch nicht, die Zinnen blieben an diesem Tag sichtlich unbestiegen. Da sich auch am nächsten Tag das Wetter nicht stabilisierte, bestiegen wir wenigstens noch den Paternkofel über seinen Normalweg. Der Bergführer, den wir oben trafen, bestätigte unsere Entscheidung: „Bei der Vorhersage steigt man auf keine Berge.“.
Wenigstens hatten wir uns das Terrain gründlich besehen und schon mal mit einigen Wegen vertraut gemacht. Irgendwie sind die Dimensionen noch um einiges größer als im Rosengarten und ein Wettersturz kann ziemlich dramatisch ausgehen. Die Berge stehen jedenfalls nächstes Jahr auch noch … 😉