Immer wieder ist man erstaunt, wenn eine neue Sportart auftaucht – gibt es nicht schon genügend Bewegungs- und Beschäftigungsvarianten auf dieser Welt? Aber wir entdeckten im Bielatal in der letzten Woche tatsächlich wieder etwas neues.
Die Sportart ist für ambitionierte Sportler ebenso geeignet wie für untrainierte Menschen.
Als Ausrüstung sind folgende Materialien notwendig:
1. Nordic-Walking-Stöcke bestehend aus leichten Materialien. Ein abnehmbarer Gummischutz auf den Stockspitzen verhindert das Verletzen von Unbeteiligten. Handschlaufen verhindern ein Abrutschen der Stöcke. Ein zu kurzer oder zu langer Stock ist bei einer funktionalen Bewegungsausführung hinderlich. Für die Länge der Stöcke kann folgende Faustformel empfohlen werden: Körpergröße (in cm) x 0,66 + Höhe des Seils über dem Boden = Stocklänge. Es empfiehlt sich, im Zweifel eine etwas längere Stocklänge als berechnet auszuwählen, damit es nicht zu Krümmungsbewegungen nach Vorne kommt. Viele Stöcke lassen sich in der Länge verstellen.
2. Das zweite wichtige Utensil ist eine Slackline. Meistens wird ein Schlauchband mit 25 mm Breite verwendet. Manchmal werden auch 30mm, 35mm oder 50mm breite Bänder angeboten.
Die Durchführung: In jede Hand wird ein Stock genommen. Diese dienen als Stütze bei der Bewegung auf der Slackline. Ob es sich um einen zyklischen oder freien Bewegungsablauf handelt ist abhängig vom Ausführenden. Zu den beliebtesten Tricks gehöre: Gehen, rückwärts Gehen, Umdrehen, Hinsetzen, Hinlegen, Knien…. Die Stöcke haben immer dann Bodenberührung, wenn der Sportler Gefahr läuft das Gleichgewicht auf der Slackline zu verlieren. Die Stöcke werden nah am Körper geführt. Der Stockeinsatz sollte immer unterhalb des Körperschwerpunktes, also in der Schrittstellung auf der vertikalen Körperachse erfolgen. Es gibt Trainingsarten, bei denen sich die Stöcke weit vor der Hüfte befinden. Diese Varianten sind dem Lernen der stockfreien Bewegung auf dem Seil allerdings abträglich.
Diese neue Sportart wird von einigen Menschen kritisiert, die in der ansteigenden Verbreitung einen von den Zubehörherstellern ausgelösten Hype sehen. Zusätzlicher Kritikpunkt ist die Wahrnehmung, die Mehrzahl der ausübenden Menschen würde die Technik nicht beherrschen
Neben dieser Kritik wird allerdings gerade von medizinischer Seite positiv bemerkt, dass sich viele Menschen so wenigstens überhaupt bewegen. Es ist Zusammenspiel aus Balance, Konzentration und Koordination notwendig. Aus diesem Grund wird jedem Nordic Slacklining empfohlen.
Ach je, ich glaub, ich geh am Stock … wenn jetzt noch jemand Nordic Highlining erfindet, bekommt er von mir den Heiligen Linelocker in Platin verliehen. Für das Zugänglich-machen anspruchsvollen Sports für die breite Masse …
Auf den ersten Blick recht clever. Nur die Handschlaufen sollte man nicht nutzen, da Verletzungsgefahr beim unkontrollierten Stürzen droht. Die Stöcke sollte man in diesem Fall auch rechtzeitig loslassen oder von sich wegwerfen. Jeder der sich mal beim Slacken probiert hat, weiß wie wackelig es gerade am Anfang ist und wie unkontrolliert der Körper durchgeschüttelt wird, um dann abgeworfen zu werden. Ich kann da nicht empfehlen, Stöcke in der Hand zu halten. Es droht eine hohe Verletzungsgefahr.
Aber Übung macht den Meister und variantenreiche Zu- und Abstiege oder neue Bewegunsabfolgen (weg vom langweiligen Hin- und Hergelaufe) unter zu Hilfenahme der Stöcke, könnte neuen Schwung in die Slacklineszene bringen.