Bei schönem spätherbstlichen Wetter wollten wir zu acht in zwei Tagen von Holzhau nach Norden bis Tharandt laufen. Vom Bahnhof folgten wir dem Wanderweg über den Drachenkopf durch das Gimmlitztal bis zur Straße zwischen Frauenstein und Hermsdorf. Hier gab es eine gemütliche Sitzbank mit einem schönen Blick über das Erzgebirge. Nicht weit entfernt entspringt die Bobritzsch. Sie wird bei Reinsberg in die Freiberger Mulde fließen. Wir aber wollten zur Wilden Weißeritz und zur Talsperre Lehnmühle absteigen. Die Sperre war randvoll und unser Weg in den Fluten versunken. Unmittelbar an die Talsperre schließt sich ein wildes Tal mit hohen Felsen an. Seit dem Hochwasser von 2002 gibt es am Fluß praktisch keinen Wanderweg mehr. Entsprechend sparsam ist die Ausschilderung. Im Herbst kann man aber quer über die Wiesen laufen. Wenig später waren wir an der Talsperre Klingenberg. An der Vorsperre endete der Weg wieder im Wasser. Am gegenüberliegenden Ufer ging zwar der Weg weiter, das sollte aber nur die zweitbeste Variante werden. Denn die eigentliche Sperre hat zur Zeit nur wenig Wasser, weil die Mauer repariert wird. Die Weißeritz fließt wieder durch eine alte Steinbrücke. Kurz vorm Sonnenuntergang waren wir an der Staumauer. Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten hätte eine Gerade sein können. Von hier konnte man den „Lindenhof“ und das Logo des ausgeschenkten Bieres schon sehen. Schweren Fußes mussten wir den Umweg über die Hintermühle nehmen. Nach 33 km waren wir da. Am Sonntag waren wir zu zehnt. Ein „Aufgeblasener“ musste von seiner Frau abgeholt werden und drei Freunde kamen aus Chemnitz nachgereist. Wir wollten entlang eines Bergbaupfades über Obercunnersdorf und Höckendorf zur Talsperre Malter. Unterwegs, bei Paulshain, berührten unsere Füße sogar Sandstein. Dafür sind in diesem Teil der Republik die Verkehrsschilder verkehrt herum aufgehangen und die Distanzsäulen zeigen in die falschen Richtungen. Wir hatten die guten alten Wanderkarten dabei. Im Tal der Roten Weißeritz sind die Häuser, Wege, Brücken und die Eisenbahn vollständig saniert. Die Eisenbahn fährt wieder im Plandampf. Durch den Rabenauer Grund kann man auch mit der Familie und mit Rädern fahren. Der letzte Abschnitt von Freital führte noch einmal entlang der Wilden Weißeritz bis nach Tharandt. Nach 28 km waren wir am Bahnhof.
Als letzte Tour des Jahres 2009 ging es am Silvestertag Solo von Wiesenburg in die Greifensteine.